Seit Jahren wird deutlich, dass es echter Innovation bedarf, um unsere natürliche Lebensgrundlage langfristig zu sichern und bereits geschädigte Ökosysteme effektiv wiederherzustellen. Verschmutzte Luft und Gewässer, die bereits heute spürbaren Effekte des Klimawandels oder der effektive Umgang mit begrenzten Ressourcen stellen dabei nur einige von vielen Probleme dar, die Politik und Wirtschaft immer stärker beanspruchen werden.
Dazu braucht es nicht nur Wissenschaftler an Universitäten oder in Forschungseinrichtungen, sondern auch technische Berufe, die sich mit der praktischen Umsetzung dieser Ziele beschäftigen. Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels, einer stetig wachsenden Nachfrage und immer strengeren gesetzlichen Vorgaben für Unternehmen ist die Umwelttechnik Ausbildung eine zukunftssichere und krisenfeste Möglichkeit, mit den eigenen Fähigkeiten die Welt nachhaltig zu verbessern.
Inhalte der Ausbildung
Da Ihnen nach erfolgreichem Abschluss eine Vielzahl möglicher Karrierewege offensteht, gilt es in der Umwelttechnik Ausbildung zunächst, technische und naturwissenschaftliche Arbeitsweisen kennenzulernen. Anders als in vergleichbaren Studiengängen steht dabei allerdings stets der Praxisbezug im Mittelpunkt der Tätigkeit. So lernen Sie als Vorbereitung auf eine mögliche Anstellung bei einem öffentlichen Umweltamt verschiedene technische Verfahren, Analysen und Messungen kennen, mithilfe derer Umweltbelastungen frühzeitig erkannt werden können. Neben Gewässerkunde werden in diesem Rahmen auch Methoden zur erfolgreichen Wasseraufbereitung z.B. durch moderne Ultraschallreinigung gelehrt und praxisnah angewandt. Je nach Standort der Ausbildung erhalten Sie dabei vermehrt in der Natur oder im Labor das erforderliche Handwerkszeug, um Sachverhalte eigenständig zu bearbeiten und entsprechende Lösungen zu finden.
Arbeiten im Privatsektor
Auch, wer einen Beruf im Privatsektor anstrebt, wird von einer umfangreichen Kenntnis verschiedener Messtechniken profitieren können. Neben der Wiederaufbereitung von Abwasser gewinnt auch die umweltschonende Verarbeitung von Abfällen zunehmend an Bedeutung. Die Industrie ist dabei nicht nur von staatlicher Seite aus zum Recycling angehalten, sondern sucht auch durch steigende Rohstoffpreise aktiv selbst nach Arbeitskräften mit dem erforderlichen Fachwissen zur Bedienung moderner, technischer Anlagen.
Wissenschaftliche Verfahren zur Luftreinigung sind aus verschiedenen Gründen ein zentraler Teil der Umwelttechnik Ausbildung. Einerseits stellt die wachsende Verschmutzung der Innenstädte durch Feinstaub eine Gefährdung der allgemeinen Gesundheit dar und kann zu Schädigungen der Lunge beitragen. Außerdem sind Treibhausgase aus Industrie, Landwirtschaft und Automobilen eine massive Umweltbelastung und haben schwere Auswirkungen, wie eine beispiellose Erderwärmung. Politik, Gesellschaft und Unternehmen sind somit gleichermaßen auf die Anwendung von Verfahren zur effektiven Verringerung der Luftverschmutzung angewiesen.
Kenntnisse in der Ausbildung
Die Grundlagen im Umgang mit erneuerbaren Energien und Biokraftstoffen werden ebenfalls in der Ausbildung erlernt. Mit dem angestrebten Ausstieg Deutschlands aus Kohlekraft und Kernenergie werden der Beruf und entsprechende Qualifikationen weiter an Bedeutung gewinnen. So können Sonnen- und Windenergie heute um ein Vielfaches effektiver genutzt werden als noch vor ein paar Jahren.
Analysen und Messungen sind obendrein unentbehrlich für den Schutz heimischer und internationaler Böden. Im Zuge verheerender Umweltbelastungen ist seit Jahren eine Tendenz zu sauren und damit unfruchtbaren Ackerflächen zu beobachten. Das Waldsterben und regional gar eine Verseuchung des Grundwassers, sind weitere Symptome einer geschädigten Umwelt. Die Umwelttechnik Ausbildung vermittelt auch in diesen Bereichen wichtiges theoretisches Wissen, um die komplexen Zusammenhänge und Ursache-Wirkungs-Beziehungen der Umwelt besser verstehen zu können und praktische Lösungen für akute Probleme zu finden.
Was ist Umwelttechnik?
Umweltschutztechnik (kurz: Umwelttechnik) beschreibt die technische Gestaltung von Verfahren zum Schutz von Ökosystemen und der Natur auf Basis ingenieurwissenschaftlicher Erkenntnisse. Angesichts steigender Anforderungen der Menschheit an Ressourcen und Energie steht dabei die praxisnahe Realisierung gleichsam ökologisch und wirtschaftlich effektiver Lösungsansätze im Vordergrund. Neben einem grundsätzlichen Verständnis für Technik und Naturwissenschaften können auch Soft Skills, wie Kreativität und lebenslange Lernbereitschaft, im Arbeitsalltag in der Umwelttechnik von Vorteil sein.
Die Erwartungen an das Gebiet und neue, wissenschaftliche Erkenntnisse wechseln regelmäßig, sodass der individuelle Aufgabenbereich dem jeweiligen Zeitgeist folgt. Da die Schnittstelle zwischen Technik und Umwelt stetig größer wird, stehen heute nicht mehr nur die Entwicklung von Kläranlage und Müllentsorgung, Gewässersicherheit oder analytische Messungen im Fokus der Umwelttechnik. Auch das Erreichen des Pariser Klimaziels und der wirtschaftliche Umstieg auf erneuerbare Energiequellen, stellen Probleme dar, mit denen diese sich heute beschäftigt.
Teilweise sind daher bereits Vorkenntnisse oder ein Abschluss in einem fachnahen Gebiet erforderlich, um an der Ausbildung teilnehmen zu dürfen. Hier lohnt es sich im Voraus, geforderte Qualifikationen der Ausbildungsstätte zu erfragen, um den richtigen Standort für Sie zu finden. Auch die Vergütung während den Ausbildungsjahren kann für die Entscheidung wichtig sein und sollte geklärt werden, da einige schulische Ausbildungen weiterhin unbezahlt sind.
Umwelttechnik als Beruf
Ähnlich vielfältig gestaltet sich der Berufsalltag nach der Ausbildung. Aufgrund des fortwährenden Fachkräftemangels in fast allen Bereichen und optimaler Berufsaussichten werden Sie zur gesuchten Arbeitskraft. Damit können Sie sich den gewünschten Karriereweg weitestgehend frei auswählen und nach individuellen Bedürfnissen auf Ihr Leben anpassen. Da viele Unternehmen dringend auf Fachkräfte im Bereich der Umwelttechnik angewiesen sind, profitieren Sie von überdurchschnittlichen Gehaltsaussichten; charakteristisch für die meisten technischen Berufe.
Dabei können zwei Gruppen potenzieller Arbeitgeber voneinander unterschieden werden:
Zum einen bietet der öffentliche Dienst krisenfeste und leistungsgerecht vergütete Positionen in Umweltämter oder Stadtwerken. Durch fundierte technische und naturwissenschaftliche Kenntnisse qualifizieren Sie sich beispielsweise für die Betreuung von Bauprojekten gegen Luft- und Wasserverschmutzung oder den Umgang mit Anlagen zur Wasseraufbereitung. Durch die Kombination von Laborarbeit und praktischen Messungen im Freien wird Ihnen oftmals ein abwechslungsreicher und aktiver Arbeitsalltag geboten. Auch öffentliche Unternehmen für Abfallentsorgung und die Stadtplanung haben Stellen für Umwelttechniker. Eine sinnstiftende Tätigkeit, Bezahlung gemäß Tarifvertrag und ein zumeist moderater Leistungsdruck führen dazu, dass viele Auszubildende der Umwelttechnik eine Arbeitsstelle in diesem Bereich anstreben.
Arbeiten in der freien Wirtschaft
Gleichsam beliebt und gefragt sind Berufe in der freien Wirtschaft. Zwischen gesetzlichen Verpflichtungen zum Umweltschutz und weltweiter Ressourcenknappheit sind Unternehmen stärker denn je auf konstruktive Lösungsansätze und die Initiative ihrer Arbeitnehmer angewiesen. Dafür werden hohe Einstiegsgehälter und hervorragende Karrierechancen geboten. Mit einigen Jahren Berufserfahrung nach der Umwelttechnik Ausbildung ist vielerorts auch eine Position mit Personalverantwortung möglich.
Durch technische Kompetenzen sind Sie nicht nur qualifiziert, Anlagen und Messtechnik zu bedienen, sondern auch an deren Entwicklung teilzunehmen. Mischkonzerne im Bereich der Infrastruktur oder Energiesysteme sind beliebte Arbeitgeber, die Personal für Umwelttechnik suchen. Im Team können Sie beispielsweise bei Siemens Ultraschall für die Wasseraufbereitung nutzbar machen und bestehende Anlagen weiterentwickeln.
Branchen für den Beruf
Auch die Automobilindustrie und Chemiekonzerne benötigen Fachkräfte, um den Vorgaben des Umweltschutzes gerecht zu werden. Nach einer Umwelttechnik Ausbildung helfen Sie beim Bau von Partikelfiltern, verringern Emissionswerte oder sorgen für die umweltschonende und wirtschaftliche Verwertung von Produktionsabfällen. In Energiekonzernen, die medial häufig in der Kritik stehen, können Sie den Ausstoß von Treibhausgasen verringern und diese beim sicheren Umstieg auf alternative Energiequellen zu Kohle oder Atomkraft unterstützen.
Nach der Ausbildung bietet sich Ihnen damit eine Vielzahl möglicher Arbeitgeber und Karrierechancen, für die Sie sich qualifiziert haben. Bereits zu Beginn des Arbeitsalltags profitieren Sie von sehr guten Gehalts- und Zukunftsaussichten, die sich in den kommenden Jahren vermutlich noch weiter verbessern werden.
Fazit
Die Umwelttechnik Ausbildung eignet sich am besten für alle, die einen abwechslungsreichen Beruf suchen, der Ihnen die Möglichkeit gibt, den Umweltschutz in verschiedenen Bereichen entscheidend zu verbessern. Die bereits heute massiven Schäden am Klima und an unserer natürlichen Lebensgrundlage zeigen die Bedeutung des Berufsbilds. In einer zunehmend digitalisierten und automatisierten Welt ist es umso wichtiger, Umwelt und Technik optimal miteinander zu verbinden. Durch den technischen Fortschritt der vergangenen Jahre konnten erste Erfolge auf dem Weg zum Erhalt der Ökosysteme erreicht werden. Dabei bedarf es einer steigenden Zahl motivierter und kompetenter Fachkräfte in Wirtschaft, Industrie und öffentlichem Dienst, um letztlich ans Ziel zu gelangen.
Der Beruf eignet sich daher weniger für Sie, wenn Ihnen das nötige Durchhaltevermögen und eine gewisse Frustrationstoleranz fehlen. Ein elementares Verständnis für Technik und Naturwissenschaften ist von Vorteil, kann jedoch durch individuelle Lernbereitschaft ausgeglichen werden.
Ausschlaggebend für Ihren Erfolg ist schließlich ein reges Interesse an der Verbesserung des Umweltschutzes und an technischen Entwicklungen, die Umweltbelastungen verringern und bestehende Zustände verbessern können.